Während für geophysikalische Schadensereignisse (wie Erdbeben, Tsunamis, Vulkanausbrüche) häufig keine Zunahmen berichtet werden, ist bei meteorologischen, hydrologischen und klimatologischen Extremereignissen bedingt durch den Klimawandel und den Temperaturanstieg mit einer Zunahme der Häufigkeiten weltweit zu rechnen. Beispielsweise steigt seit Jahren bei den Versicherungen der Schadensaufwand und die registrierten Auswirkungen von Extremereignissen. Auch in Deutschland besteht die Annahme, dass Hochwasser, Überschwemmungen, Starkregen und Stürme, aber auch extreme Niedrigwasser, Dürren und Waldbrände häufiger und/oder intensiver auftreten. Bedingt durch den globalen Temperaturanstieg ist damit zu rechen, dass zukünftig mehr und intensivere Extremereignisse auftreten können. Nicht selten wird diskutiert, ob nicht nur der Klimawandel, sondern auch die mediale Aufmerksamkeit und Berichterstattung dazu geführt hat, dass immer mehr Extremereignisse verzeichnet und Auswirkungen immer detaillierter erfasst werden können.
Ziel der Arbeit ist es, mögliche Trends verschiedener Extremereignisse und deren Auswirkungen (mit Bezug zur Trockenheit) mit möglichen Trends in der Berichterstattung (z.B. mittels Zeitungsarchive) zu vergleichen und herauszustellen, welche meteorologischen, hydrologischen und klimatologischen Extremereignissen in der Vergangenheit zugenommen haben und wie sich die Berichterstattung zu diesen Ereignissen entwickelt hat. Es soll folglich überprüft werden, ob und inwiefern die größere Wahrnehmung von Extremeregnissen mit zunehmender Bereichterstattung einhergeht Diese Arbeit soll dies entlang von drei Teilaspekten untersuchen:
Basierend auf einem neu veröffentlichten R-Package ('diezeit()') soll das Archiv der Wochenzeitung DIE ZEIT auf die Berichterstattung zu verschiedenen Extremereignissen untersucht werden. Dazu sollen die „vermeintlichen“ Zunahmen der meteorologischen, hydrologischen und klimatologischen Extremereignisse in der Berichterstattung in einem Benchmark anderen Schadenereignissen gegenübergestellt werden, für welche bisher keine Zunahme berichtet wurde (z.B. Erdbeben). Durch eigenständige Recherche sollen andere Onlineservices zur Auswertung von Berichterstattung identifiziert und getestet werden, um ggf. einen Vergleich mit den Auswertungen aus DIE ZEIT durchführen zu können. Eine zu erstellende Schritt-für-Schritt-Anleitung soll aufzeigen, welche Strategie bei der Recherche nach meteorologischen, hydrologischen und klimatologischen Extremereignissen und deren Auswirkungen empfohlen werden kann.
Michael Stölzle, Sophie Bachmair
Michael Stölzle michael.stoelzle@hydro.uni-freiburg.de Tel. +49 (0)761 / 203-67432
R Programmierung, eigenständige Online-Recherchen, Forschung Schnittstelle „Soziologie - Naturwissenschaft“, eigenständige Entwicklung eines Leitfades zur Recherche
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