Problemstellung
Schwimmende Solaranlagen, Floating Photovoltaics (FPV), werden vermehrt auf Baggerseen und Stauseen installiert, um mit hohen Wirkungsgraden (Solarmodule werden durch das Wasser gekühlt) erneuerbaren Strom zu erzeugen. Auswirkungen auf die Ökologie der stehenden Gewässer werden im laufenden Projekt FPV-Resilience detailliert untersucht. Ein Aspekt fehlt allerdings bislang: Mikroplastik. FPV-Solarmodule werden meist auf schwimmenden Kunststoff-Pontons (HDPE) installiert und auch durch Kabel-Isolierungen, etc. können Kunstoff-Polymere in Gewässer eingetragen werden. Dies ist besonders auch deshalb von Wichtigkeit, weil manche Stauseen auch zur Trinkwassernutzung genutzt werden. Eine Untersuchung dieser Fragestellung ist bislang nicht systematisch erfolgt.
Ziel der Arbeit
Die vorliegende Arbeit soll untersuchen, ob FPV-Anlagen Mikroplastikpartikel in stehende Gewässer eintragen. Wenn dies der Fall ist, soll die Art der Polymere und das damit verbundene Gefährdungspotential abgeschätzt werden.
Methode
Die Arbeit wird in Zusammenarbeit mit der Hochschule Furtwangen (Prof. Dr. Andreas Fath) und dem Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme (ISE) durchgeführt. Hierbei sollen Wasserproben in einem Versuchsbecken am ISE-Institut und in drei verschiedenen FPV-Pilotstandorten im Gelände (zwei Baggerseen und ein hochalpiner Stausee) gezogen und auf Mikroplastik-Polymere untersucht werden. Die Analytik soll gezielt auf diejenigen Polymere ausgerichtet werden, die in den FPV-Anlagen verbaut sind. Zusätzlich sollen zum Vergleich benachbarte Seen ohne FPV analysiert werden, um andere Eintragspfade zu bewerten. Die Laboranalytik erfolgt an der HS Furtwangen, Probevorbereitung hier in Freiburg.
Betreuung
Jens Lange, Andreas Fath (HS Furtwangen), Konstantin Ilgen (ISE)
Kontakt
Jens Lange