Viele Arbeiten zum Abfluss des Rheins haben sich bisher mit klimatisch bedingten Regime-Veränderungen beschäftigt. In großen Flusssystemen überlagern sich bei der Abflussbildung oft viele Prozesse und somit spiegeln Regimeveränderungen eine Kombination aus Änderungen in den Mengen der Abflusskomponenten (z.B: Schnee vs Regen) wider. Aber auch insbesondere die saisonale Speicherung der Schmelzkomponenten in Stauseen hat sich in den letzten 100 Jahren verändert. Inwieweit sich dies speziell im Ablauf der Wellen reiner Schnee- und Gletscherschmelzereignisse zeigt, ist noch wenig untersucht.
Basierend auf langen Zeitreihen von Abflussdaten entlang des Rheins bis Basel, aber besonders innerhalb der Gewässernetze seiner Zuflüsse, insbesondere des Alpenrheins, soll die Fortpflanzung von Wellen aus (Schnee und Gletscher-) Schmelzereignissen empirisch untersucht werden. Eine Kernfrage ist hierbei, wie weit flussabwärts einzelne Schmelzereignisse in den Alpen im Abfluss noch klar sichtbar sind und mit welcher Verzögerung, sowie ob und inwieweit sich dies in den letzten 100 Jahren verändert hat. Einen wichtigen Dämpfungseinfluss haben hier die in der Zeit gebauten Stauseen.
Zur Verfügung stehen Klimadaten (Rasterprodukt) und Abflussdaten vieler Pegel. Zusätzlich existieren katalogisierte Einflüsse durch Stauseen, Staustufen, etc. aus KHR Berichten. Anhand der Daten können Ereignisse, d.h. niederschlagsfreie, warme Perioden im Frühling und Sommer und damit verbundene Abflussanstiege durch Schnee und Gletscherschmelze, definiert werden. Innerhalb der Arbeit sollen dann Indikatoren (z.B. erster Anstieg, Scheitelwert, Volumen, etc.) an den Pegeln entlang des Gewässernetzes berechnet und ihre Zeitverschiebung und Dämpfung zwischen den Pegeln, sowie Veränderungen derselben mit der Zeit, analysiert werden.
Aufbereitung der Einflussdaten (GIS, Metadaten zu Speichern), Analyse von Abflussdaten vieler Pegel, statistische Auswertung (z.B: Kreuzkorrelation), evtl. einfache filterbasierte Modellierung
Kerstin Stahl und Jan Seibert (UniZ)
(kommt noch)