TFA zur Datierung von Tiefengrundwasser und zur Bestimmung von Grundwasserneubildung in Trinkwasserschutzgebieten (L. Bulka)

Problemstellung

Trifluoressigsäure und ihre Salze, Trifluoracetate (TFA), sind Abbauprodukte verschiedener Chemikalien. In der Umwelt entsteht TFA unter anderem durch Photooxidation von Kältemitteln. TFA ist hoch mobil, weil polar, und in der Umwelt praktisch nicht mehr abbaubar (persistent). Der atmosphärische Input von TFA ist in den letzten Jahrzehnten stark gestiegen, was durch TFA-Konzentrationen in Pflanzenproben belegt ist. Aufgrund dieser Rahmenbedingungen erscheint TFA als Tracer zur Altersdatierung von Grundwasser grundsätzlich gut geeignet, vor allem, da es im Vergleich zu Edelgasen in gelöster anionischer Form vorliegt. Dies ist aber noch nicht systematisch versucht worden. Zusätzlich ist ein Einsatz denkbar, um die Mischung von altem (TFA-freiem) und jungem (TFA-haltigen) Grundwasser zu ermitteln und Rückschlüsse auf die Grundwasserneubildung inklusive Oberflächen-Grundwasser-Interaktion zu treffen. Zusätzlich kann TFA eingesetzt werden, um den Abbau von fluorierten Pestiziden zu charakterisieren. Im Trinkwasserschutzgebiet in Hausen liegen in drei Tiefbrunnen schon isotopenhydrologische Voruntersuchungen vor, auf deren Ergebnissen aufgebaut werden kann.

Ziel der Arbeit

Die vorliegende Arbeit soll TFA zur Datierung von Tiefengrundwasser und zur Chrakterisierung der Grundwasserneubildung (einschließlich Oberflächen-Grundwasser-Interaktion) im Trinkwasserschutzgebiet Hausen einsetzen. Dabei soll TFA mit Isotopen, Nitrat und ggf. Pestizidmessungen verglichen werden.

Methode

Die Arbeit findet in Zusammenarbeit mit dem Pharmazeutischen Institut der Universität Freiburg statt, an welchem die TFA-Analytik durchgeführt wird. Isotopenanalytik und Bestimmung von Hauptionenkonzentration erfolgt an der Professur für Hydrologie. Die ermittelten TFA-Konzentrationen sollen mit stabilen Isotopen und Hauptionen- (v.a. Nitrat) konzentrationen verglichen werden, zusätzlich soll bestehendes Wissen zu den beprobten Grundwasseraquiferen in die Beurteilung mit einfließen. Die Beprobung findet im Rohwasser (auch tiefenabhängig) in Zusammenarbeit mit dem Trnkwasserversorger badenovaNETZE statt. Dabei soll auch eine neue Wasserqualitäts-Multiparamtersonde eingesetzt werden, die bis in eine Messtiefe von 100m Wasserqualitätsdaten aufnehmen kann.

Betreuung

Jens Lange + Michael Müller (Institut für pharmazeutische Chemie)

Literatur

Külls, Ch. (2006): Bericht zur Herkunft der Nitratbelastung in den Tiefbrunnen der Wasserversorgung Hausen - Ergebnisse der tiefen- und zeitabhängigen Probenahme und Isotopenuntersuchungen

Kontakt

Jens Lange jens.lange@hydrology.uni-freiburg.de Tel. +49 (0)761 / 203-3546