Das vordere Renchtal im Ortenaukreis ist geprägt durch seine reichhaltige landwirtschaftliche Nutzung. Aber auch hier hat der Klimawandel zunehmend Einfluss. Aufgrund mehrerer niederschlagsarmer Jahren ist ein deutlicher Zuwachs von beregneter landwirtschaftlicher Fläche feststellbar. Das Beregnungswasser wird dabei in der Regel aus Brunnen und somit aus dem Grundwasser entnommen. Im Sinne einer nachhaltigen Grundwassernutzung stellt sich die Frage, ob das Grundwasserdargebot im Renchtal eine weitere Steigerung der Wasserentnahme zulässt, oder ob langfristig andere Formen der Bewirtschaftung notwendig sind
Zur Prüfung der Nachhaltigkeit der Grundwasserbewirtschaftung ist eine ganzheitliche Betrachtung des Grundwassers notwendig. Hierzu ist ein Vergleich der aktuellen Entnahmemengen aus der Landwirtschaft, der Industrie und der Trinkwasserversorgung im Vergleich zum Dargebot aus Grundwasservorrat und der Neubildung nötig. Die Datengrundlage soll im Rahmen der Arbeit erstellt und die Auswirkung der Wasserentnahmen auf das Grundwasser mit einem einfachen Wasserhaushaltsmodell dargestellt werden.
Im Antrag der Landwirte auf wasserrechtliche Erlaubnis zur Wasserentnahme aus dem Grundwasser werden zwar Angaben zu Kulturen, Art der Beregnung und geplante maximale Wasserentnahme erhoben, allerdings wird die tatsächliche Wasserentnahme in der Regel nicht erfasst. Die für die Arbeit relevanten Daten für die landwirtschaftliche Produktion müssen stichprobenhaft aus Anträgen entnommen werden und auf Basis von statistischen Daten zu landwirtschaftlich genutzte Flächen mit Kulturen und spezifischem Bewässerungsbedarf eruiert werden. Grundwasserstände, Niederschlagszeitreihen etc. können aus den entsprechenden öffentlich zugänglichen Datenbanken bezogen und mit behördeninternen Daten ergänzt werden. Daraus soll eine möglichst vollständige Datengrundlage der Wassernutzungen im vorderen Renchtal entstehen, die dabei hilft die Nutzung des Grundwassers zu bilanzieren und Empfehlungen für eine nachhaltige Nutzung des Grundwassers zu geben.
Die Arbeit findet in Zusammenarbeit mit dem Landratsamt Ortenaukreis, Amt für Wasserwirtschaft und Bodenschutz in Offenburg statt. Hier ist auch ein Arbeitsplatz vorhanden.
Gute GIS-Kenntnisse (ARC-GIS oder QGIS) sind Voraussetzung.
Katinka Mangei, Landratsamt Ortenaukreis (vor Ort) Jens Lange (wissenschaftliche Betreuung)
Jens Lange jens.lange@hydrology.uni-freiburg.de Tel. +49 (0)761 / 203-3546