Klimawandel ist ein komplexes Phänomen, das in langjährigen Datenreihen rund um die Welt gut nachgewiesen kann. Die genauen Auswirkungen sind jedoch räumlich sowie saisonal sehr verschieden und können von generellen Trends abweichen. Ein besonderer Fokus der Klimaforschung liegt auf den Veränderungen von Extremereignissen wie Dürren. Bisherigen Untersuchungen zufolge liegt Mitteleuropa an der Grenze zwischen Bereichen mit verstärkter Dürre (Südeuropa) und verringerter Dürre (Skandinavien). Generelle Aussagen sind darum für Mitteleuropa nur schwer möglich.
Mithilfe hochaufgelöster Rasterdaten (Temperatur und Niederschlag) für Mitteleuropa soll die Veränderung der klimatischen Bedingungen mit besonderem Fokus auf Trockenheit in ca. 500 Einzugsgebieten erfasst werden. Ziel der Arbeit ist es, über statistischen Methoden der Trendanalyse Einblicke in die Klimavariabilität der letzten Jahrzehnte in den betreffenden Regionen zu erlangen.
Verschiede statistische Verfahren (z.B. Multi-temporal regression, Spearman`s rho, Mann-Kendall test, Kendall-Theil robust line) werden auf die Zeitreihen sowie abgeleitete Variablen (Zeitreihen für verschiedene Dürreindizes liegen bereits vor) angewendet. Die Ergebnisse sollen vor dem Hintergrund räumlicher und zeitlicher Variabilität interpretiert werden, sodass Regionen bzw. Zeiträume mit besonders starker Trockenheit erkannt werden können. Soweit die Zeit es zulässt kann darüber hinaus ein Vergleich der Methoden durchgeführt werden, um die geeignetste Methode für derartige Trendanalysen zu bestimmen.
Kerstin Stahl, Jost Hellwig
Jost Hellwig jost.hellwig@hydrology.uni-freiburg.de Tel. +49 (0)761 / 203-3530
Anspruchsvolle Programmierung, großer Datenumfang, fortgeschrittene Statistik
Deutsch oder englisch
Jonathan Spinoni, Gustavo Naumann, Jürgen Vogt, Paulo Barbosa (2015): European drought climatologies and trends based on a multi-indicator approach. Global and Planetary Change 127 50–57. http://dx.doi.org/10.1016/j.gloplacha.2015.01.012