Klimawandel und Abfluss: Analyse der Klimaelastizität des Abflusses für verschiedene Einzugsgebiete
Problemstellung
Die Klimaelastizität des Abflusses quantifiziert die Auswirkungen einer Veränderung in einer Antriebsvariable (z.B. 1% Anstieg von Niederschlag oder Temperatur) auf den Abfluss. Sie dient als zusammenfassendes Maß dafür, wie ein Einzugsgebiet auf veränderte Bedingungen reagiert. Dies ist von entscheidender Bedeutung für die Einschätzung der Auswirkungen des Klimawandels auf Wasserressourcen.
Werte für die Klimaelastizität lassen sich durch die Analyse von Messdaten abschätzen, beispielsweise durch die Verwendung von jährlichen Werten für Niederschlag und Abfluss. Diese Werte können sowohl direkt für datenbasierte Analysen genutzt werden oder um zu testen, ob Modelle diese Veränderungen realistisch wiedergeben. Da die Klimaelastizität für unterschiedliche Einzugsgebiete variieren kann, ist es wichtig, die Ursachen dieser Unterschiede zu erforschen. Dies ermöglicht es Aussagen über Einzugsgebiete ohne Messdaten zu treffen.
In dieser Arbeit soll die Klimaelastizität für verschiedene Einzugsgebiete berechnet werden und anschließend untersucht werden, welche Einzugsgebietseigenschaften Unterschiede in der Klimaelastizität erklären können.
Daten und Methoden
Es gibt verschiedene Datensätze, die Einzugsgebietsdaten gesammelt zur Verfügung stellen (z.B. CAMELS, LamaH). Diese Datensätze bestehen aus Zeitreihen von meteorologischen Variablen und Abflussdaten sowie statischen Einzugsgebietseigenschaften (z.B. Topographie, Geologie).
Nach Auswahl der Einzugsgebiete soll anhand der Daten die Klimaelastizität (bzgl. Niederschlag, Temperatur und potentieller Verdunstung) berechnet werden. Im Anschluss soll untersucht werden, welche Einzugsgebietseigenschaften Unterschiede in den berechneten Klimaelastizitäten erklären, beispielsweise anhand einer Korrelationsanalyse.
Herausforderungen
Das Projekt konzentriert sich vornehmlich auf das Zusammenstellen, Aufbereiten und Analysieren von Daten. Interessierte Studierende sollten demnach Programmierkenntnisse (beispielsweise in R oder Python) mitbringen. Zudem wird ein grundlegendes Verständnis der hydrologischen Prozesse in Einzugsgebieten erwartet.
Betreuung
Sebastian Gnann (Universität Freiburg)
Kontakt
Sebastian Gnann
sebastian.gnann@hydrologie.uni-freiburg.de
Tel. +49 (0)761 / 203-9283
Sprache
Deutsch (oder Englisch)
Quellen
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Klingler, C., Schulz, K., & Herrnegger, M. (2021). LamaH-CE: LArge-SaMple DAta for hydrology and environmental sciences for central Europe. Earth System Science Data, 13(9), 4529-4565.
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