Parametrisierung eines konzeptionellen Schneeumverteilungsansatzes bei der Modellierung alpiner Einzugsgebiete (S. Bittner)
Problemstellung
In alpinen Einzugsgebieten sind Schneetransport und -umverteilung ein bedeutendes Thema (Freudiger et al., 2017). Viele hydrologische Modelle verwenden hier relativ stark vereinfachte Ansätze. In der Software HBV-light wurde ein solcher kürzlich eingeführt und für die Modellierung von alpinen teilvergletscherten EZG verwendet aber noch nicht umfassend getestet. Dieser basiert auf der Festlegung von geeigneten Grenzwerten (2 Höhenlagen, SWE-Grenzwert) durch den Anwender, d.h. er ist nicht Teil der automatischen Modellkalibrierung. Es ist davon auszugehen, dass diese vereinfachten Ansätze beobachtete Schneeverteilungsmuster nur eingeschränkt abbilden können. Des Weiteren stellt sich die Frage, wie stark die Parametrisierung die Ergebnisse der Kalibrierung und Modellierung bezüglich Schnee-, Gletscher- und Abflussvariablen beeinflusst.
Zielsetzung
Wie gut können typische (langjährige wiederkehrende) Schneeverteilungsmuster anhand des einfachen Schneeumverteilungsansatzes bei entsprechender Parametrisierung abgebildet werden? Welches sind geeignete Parameter in den Beispielgebieten und wie stark unterscheiden sich diese zwischen den EZG? Wie stark ist der Einfluss (Sensitivität) von Unterschieden in der Parametrisierung der Schneeumverteilung auf den simulierten Abfluss und die kalibrierten Schneeparameter (TT, DDF, etc.)? Die Ergebnisse der Arbeit sollte aufzeigen, was bei der Festlegung der Schneeumverteilungsparameter berücksichtigt werden sollte. Letztendlich sollte auch herausgearbeitet werden, wo die Grenzen des konzeptionellen Schneeumverteilungsansatzes liegen, unter welchen Bedingungen einen Anwendung geeignet oder weniger geeignet ist, und wo mögliche Verbesserungen ansetzen könnten
Daten und Methoden
Zur Verfügung stehen Modell-Setup aller EZG aus dem ASG Rhein Projekt, SWE-Rasterprodukte des SLF, MODIS Daten
Herausforderung
Arbeiten mit größeren Datensätzen, Modellierung, Programmierung der Analysen
Betreuung
Irene Kohn, Markus Weiler, Jan Seibert
Arbeit ist in das Projekt ASG Rhein eingebunden zusammen mit der Uni Zürich und dem Ingenieurbüro Hydron
Literatur
Freudiger, D., Kohn, I., Seibert, J., Stahl, K., Weiler, M. (2017) Snow redistribution for the hydrological modeling of alpine catchments. WIREs Water, volume: 4, issue: 5, pages: 1 - 16
Seibert, J., Vis, M. J. P., Kohn, I., Weiler, M., and Stahl, K.: Technical note: Representing glacier geometry changes in a semi-distributed hydrological model, Hydrol. Earth Syst. Sci., 22, 2211-2224, https://doi.org/10.5194/hess-22-2211-2018, 2018.
Stahl, K., Weiler, M., Freudiger, D., Kohn, I., Seibert, J., Vis,M., Gerlinger,K., Böhm, M. The snow and glacier melt components of the streamflow of the River Rhine and its tributaries considering the influence of climate change. Final report to the International Commission for the Hydrology of the Rhine basin (CHR). English version, March 2017.