Problemstellung

In den letzten Jahrzehnten wurde vermehrt für den Hochwasserschutz die Zuflüssen in alpinen Flussgebieten, die unter natürlichen Bedingungen über einen Schwemmfächer fließen, dort Geschiebe ablagern und häufig zur lokalen Grundwasserneubildung beitragen, begradigt und die Sohle verdichtet. Dadurch wurde wahrscheinlich die natürliche Speicherwirkung der Schwemmfächer reduziert und somit der grundwasserbürtige Abfluss aus diesen Systemen bei Niedrigwasser reduziert. Gleichzeitig kommt es in den Alpen durch den Klimawandel (Abschmelzen der Gletscher etc) zu einem erhöhten Auftreten von sommerlichen Niedrigwasserperioden. In diesem Projekt soll das Potential untersucht werden, wie durch ein geeignetes Grundwassermanagement dieser Schwemmfächer die Niedrigwassergefährdung reduziert werden kann.

Ziel der Arbeit

In diesem Projekt soll das Potential untersucht werden, wie durch ein geeignetes Grundwassermanagement dieser Schwemmfächer die Niedrigwassergefährdung reduziert werden kann. Dazu soll eine Kombination von experimentellen, GIS und Modellierungsmethoden angewandt werden. Zielregion sind Flusseinzugsgebiete in der Schweiz.

Methode

Für eine Reihe ausgewählter Flusseinzugsgebiete in der Schweiz sollen zuerst Schwemmfächer lokalisiert, digitalisiert und mit geeigneten GIS Methoden deren Volumen bestimmt werden um das gesamte Speicherpotential der Schwemmfächer abzuschätzen und die Schwemmfächer in ähnliche Gruppen einzuteilen. Für eine größere Zahl von Schwemmfächer soll die Veränderung der Fließgewässer auf den Schwemmfächern ermittelt werden (historische Karten und Berichte) und somit deren mögliche Veränderung der lokalen Grundwasserneubildung bestimmt werden. Durch Untersuchungen im Gelände an ausgewählten Schwemmfächern soll der unterschied der lokalen Grundwasserneubildung auch experimentell bestimmt werden. Schließlich soll für die verschiedenen Schwemmfächertypen ein einfaches Grundwassermodell (z.B. MODFLOW) aufgesetzt werden um Szenarien der Speicherwirkung und Basisabflusserhöhungen für unterschiedliche lokale Grundwasserneubildungsbedingungen zu simulieren.

Betreuung

Markus Weiler in Zusammenarbeit mit der Philipp Brunner von der Hydrogeologie in Neuchâtel, CH.

Besondere Hinweise

Mitarbeit im internationalen Forschungsprojekt „Auswirkungen der Klimaänderung auf das Grundwasser und Niedrigwasserverhältnisse in der Schweiz“

Kontakt

Markus Weiler markus.weiler@hydrology.uni-freiburg.de Tel. +49 (0)761 / 203-3530

Herausforderung

Datenanalyse, GIS, Grundwassermodellierung, Abflussmessungen im Gelände

Sprache

Deutsch oder Englisch

Literatur

Hsu N.-S. et al. (2013) Estimation of pumpage and recharge in alluvial fan topography under multiple irrigation practices. Journal of Hydrology, 479, 35–50.

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  • Zuletzt geändert: 2015/08/20 13:13
  • von mweiler