Kontaminieren urbane Regenwasserversickerungsanlagen unser Grundwasser? (M. Saroos)
Zur Gewährleistung einer nachhaltigen Siedlungswasserwirtschaft in urbanen Räumen mit einer ausgeprägten Flächenversiegelung werden vermehrt dezentrale Regenwasserversickerungsanlagen (RVA) angelegt. Sie sollen eine ausreichende Grundwasserneubildung auch an versiegelten Flächen gewährleisten und ermöglichen gleichzeitig die Retention und die Transformation von partikulär und gelöst transportierten Schadstoffen. Häufig werden im Abstrom von RVA erhöhte Belastungen des Grundwassers mit Schadstoffen beobachtet. Dies deutet daraufhin, dass ein Kontaminationsrisiko durch urbane RVAs besteht, die genauen Prozesse und Einflussfaktoren sind jedoch noch weitgehend unbekannt.
Ziel der Arbeit
Verwendung des Referenztracer-Ansatzes (Kombination verschiedener künstlicher Tracer mit unterschiedlichen Transport-, Um-, und Abbau-Charakteristiken) zur Risikoabschätzung einer Grundwasserkontamination durch Regenwasserversickerungsanlagen. Analyse potentieller Eintragspfade, Verweilzeiten und Stoffumsatzraten im Boden und im Grundwasser.
Methode
Geländeversuche, Laboranalytik und Stofftransportmodellierung zur Beschreibung von Retardation, Um- und Abbau von Tracern und Bioziden. Aufbauend auf Erfahrungen an einer RVA (Freiburg-Vauban) sollen Versuche auch an anderen RVAs in Freiburg durchgeführt werden. Hierbei werden Tracer mit gemessenen Bioziden und deren Transformationsprodukten verglichen. Die Analyse von Bioziden erfolgt beim Projektpartner in Lüneburg.
Betreuung
Jens Lange und Tobias Schütz
Kontakt
Herausforderung
Multi-Tracerversuche im Gelände an ausgewählten RVAs, Tracerbeprobung in der ungesättigten Zone und im Grundwasser, Laborarbeit, Stofftransportmodellierung.
Sprache
Deutsch oder Englisch